Die Folgen des Klimawandels gehen im Jahr 2019 an keinem mehr vorbei. Die brennenden Regenwälder im Amazonas und die Verwüstungen , die durch Hurrikane Dorian entstanden sind, dominieren unsere Schlagzeilen.
Aber mit welchen Technologien erreichen wir die ambitionierten Klimaziele der Politik? Im Folgenden Artikel zeigen wir dir 5 interressante Lösungen, wie mit moderner Technik der Klimawandel gestoppt werden kann.
1. Carbon Engineering
Wenn ein Unternehmen schon die Unterstützung von Bill Gates hat, kann man davon ausgehen, dass die an einer großen Sache dran sind. So ist das Unternehmen Carbon Engineering aus Kanada der Marktführer in Sachen Direkt Air Capture.
Die Idee ist im Prinzip ganz simpel. Wieso saugt man nicht einfach das ganze der CO₂ aus der Luft und wandelt es anschließend um, damit es nicht mehr zum Treibhauseffekt beiträgt? Direkt Air Capture macht dies möglich.

Im Folgenden zeigen wir dir die vier Schritte die dafür nötig sind:
- Im ersten Schritt wird wie mit einem Staubsauger das Treibhausgas CO₂ direkt aus der Atmosphäre abgesaugt .
- Das CO₂ aus der Luft wird dann mittels einer chemischen Lösung gebunden.
- Das in der Lösung gebundene CO₂ wird anschließend zu Kalzium-Karbonat Pellets weiterverarbeitet.
- Im letzten Schritt werden die Pellets erhitzt. Dabei wird das CO₂ wieder freigesetzt und kann unterirdisch gelagert werden.
Diese Technologie ist deswegen so interessant, weil viele Klimamodellen davon ausgehen, dass die Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5° nur mit einer Entfernung von CO₂ aus der Atmosphäre erreicht werden kann.
2. Aufforstung mit Drohnen
Aber wieso Geld und Ressourcen für riesige Anlagen ausgeben, wenn die Natur schon eigene CO₂ Filteranlagen hat? Bäume sind doch schon die idealen CO₂ Filter.
Ein Baum kann pro Jahr knapp 10 kg CO₂ aus der Luft filtern. Bei dem ambitionierten Ziel von
100 000 gepflanzten Bäumen pro Tag, welches das Unternehmens BioCarbon Engineering formuliert hat, kommt da einiges zusammen.
Bäume können aber noch viel mehr. Sie sind ein wichtiger Bestandteils unseres Ökosystems, indem sie z.B. den Boden gegen Erosion schützen oder zum Erhalt des Wasserkreislaufes beitragen.
Und wie will BioCarbon Engineering diese gewaltige Anzahl an Bäumen pflanzen?
- Mittels Satellitenbildern werden Sektoren mit geeigneten geographischen Eigenschaften abgesteckt.
- Ein Drohne karthographiert den Bereich und überprüft ihn auf Biodiversität und mögliche Hindernisse.
- Ein auf die Umgebung angepasstes Bepflanzungsschema wird erstellt.
- Die Drohne setzt die Samen in biologisch abbaubaren Behältern ab. Dabei kann innerhalb von 18 Minuten 1 Hektar Land bepflanzt werden.
Bis jetzt hat BioCarbon Engineering über 100 000 Bäume in Australien und Myanmar gepflanzt. Im nächsten Jahr sollen in vier weitere Ländern Bäume gepflanzt werden.
3. Fleisch aus dem Labor
Wir müssen uns nichts vormachen. Der zunehmende Fleischkonsum der Weltbevölkerung bringt unseren Planeten an die Grenzen seiner Belastbarkeit. Vielen Menschen ist es nicht bewusst, welchen Schaden die Viehzucht eigentlich anrichtet.
Hierzu ein paar Fakten:
- 14,5 Prozent der weltweiten ausgestoßenen Treibhausgasemissionen entstehen bei der Haltung von Tieren (Methan ist um 25x mal schädlicher als CO₂!).
- 33 Prozent des weltweit verfügbaren Agrarlands wird für den Anbau von Futtermitteln benutzt.
- Für ein Kilogramm tierischen Proteins aus Rindfleisch entstehen 300 Kilogramm CO₂ während der Aufzucht.
- 60 Prozent des Biodiversitätsverlust sind auf die systematische Landwirtschaft zurückzuführen.
Du siehst, es lohnt sich dieses Problem mit allen Mitteln zu bekämpfen. Viele Menschen sind jedoch nicht bereit, ihren Fleischkonsum einzuschränken. Im Moment sind ja vegane Burger auf Pflanzenbasis in aller Munde, aber es gibt vielleicht bald noch eine weitere Lösung für Menschen, die nicht auf Fleisch verzichten wollen. Echtes Fleisch aus der Petrischale.
Bei dieser Vorgehensweise werden Stammzellen in einem nährstoffreichen Sud angereichert, bis ein echtes Stück Fleisch entsteht. Forscher der University of California haben ausgerechnet, dass für eine Milliarde Burger Patties 1,2 Millionen Kühe für 3 Jahre leben müssen, ehe sie geschlachtet werden.
Für das Fleisch aus dem Labor benötigt man im Gegensatz dazu, für die gleiche Anzahl an Patties, jediglich die Stammzellen eines lebenden Tieres. Im Moment ist diese Methode aufgrund der hohen Kosten jedoch noch nicht massentauglich. Das Israelische Unternehmen Future Meat Technologies hat aber angekündigt, dass es möglich ist, die Kosten auf 5 Dollar pro Kilogramm zu senken.
4. Der Algen Bio-Reaktor
Das Unternehmen Hypergiant stellte vor kurzer Zeit ihre Lösung des CO₂ Problems vor. Einen Bio-Reaktor der CO₂ mit Hilfe von Algen in Biomasse umwandelt.

Die Funktionsweise basiert auf einem einfachen Prinzip. Algen benötigen CO₂ und Licht zum wachsen. Das Licht wird im Reaktor künstlich erzeugt. Das CO₂ wird aus der Umgebungsluft in den Reaktor eingesaugt. Während die Algen CO₂ aufnehmen, produzieren sie Biomasse, die z.B. als Dünger oder Treibstoff weiterverwendet werden können.
Da das Unternehmen auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz spezialisiert ist, läuft der Vorgang automatisch und zu jeder Zeit optimal angepasst ab. Ein Algen Bio-Reaktor filtert dabei pro Jahr die Menge an CO₂ wie ca. 4000 qm Wald.
Der große Vorteil bei dieser Technologie ist die geringe Größe des Bio-Reaktors. Es ist z.B. rein theoretisch möglich, diese Art von Reaktoren auf den Dächern von Häusern zu platzieren. Damit kann auch in Großstädten für reine Luft gesorgt werden.
5. Die Eisen Batterie
Batterien haben ein Problem. Lithium. In jeder Batterie steckt dieser Rohstoff. Bei modernen Elektroautos sind das 10 bis 20 Kilogramm pro Batterie. In Zeiten des Elektroauto-Booms muss man sich jedoch fragen, welche Folgen der Abbau dieses Rohstoffes für die Umwelt hat.
Der Großteil des Lithium Vorkommens befindet sich in den trockenen Regionen Südamerikas. Der Wasserverbrauch, der hier zum Abbau benötigt wird, ist extrem hoch. Das Land wird regelrecht ausgezerrt. Deswegen arbeiten Forscher an einer umweltfreundlicheren Lösung.
Batterien aus Eisen.
Ein indisches Entwicklungsteam des Indias ITT (Indias Institute of Technology) stellte kürzlich die erste Eisen-Ionen-Batterie vor. Die Batterie die im Vergleich zu Lithium-Ionen-Batterien sogar ein verbessertes Speichervermögen aufweist, soll zudem auch sicherer in der Benutzung sein.
Aber die Forscher haben noch mit einigen Problemen zu kämpfen. Zum einen reicht die Haltbarkeit noch lange nicht an die Maßstäbe der Lithium Batterien heran, zum anderen ist auch die Eneriedichte, im Vergleich zu den bisherigen Batterien, viel geringer.